Hartmut Steeb referiert zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
Wir haben nicht zu viele alte Menschen, sondern zu wenige Kinder in Deutschland, so begann Hartmut Steeb seinen Vortrag über die besorgniserregende Bevölkerungsentwicklung in unserem Land. Steeb, Geschäftsführer der Deutschen Evangelischen Allianz und Vater von zehn Kindern, war der Einladung von Doris Enders, Vorsitzende der CDL-Altenkirchen, gefolgt, um über das Thema „Deutschland stirbt aus – lässt sich das noch aufhalten?“ zu referieren.
Vor über vierzig Zuhörerinnen und Zuhörern präsentierte er zunächst die erschreckenden Fakten zur Bevölkerungsentwicklung, so bekommt eine Frau in Deutschland im statistischen Mittel nur 1,35 Kinder. Für einen Erhalt der heutigen Bevölkerungsstärke wären 2,1 Kinder notwendig. Eine weitere Schrumpfung der Einwohnerzahl und eine Ausdünnung der Bevölkerungspyramide am unteren Ende sind also in der Zukunft unvermeidlich. Diese Entwicklung sei den politischen Eliten in Deutschland seit Jahrzehnten bekannt, führte Steeb weiter aus, dennoch gäbe es immer noch keine ganzheitliche und vernünftige Familienpolitik. Stattdessen experimentiert man mit einem Bündel verschiedener unkoordinierter Einzelmaßnahmen, welche wohl die Kinderzahl nicht erhöht haben aber eine unangemessene Benachteiligung des Familienmodels mit nur einem Alleinverdiener bewirken.
Abschließend präsentierte er acht, teilweise provokante, Forderungen, mit denen eine Wende in der Bevölkerungsentwicklung erreicht werden könne:
- Anerkennung der Tätigkeit von Hausfrau und Mutter als Beruf
- Sofortiger Beginn des Mutterschutzes mit Bekanntwerden der Schwangerschaft
- Einführung des Familienwahlrechts, d.h. zusätzlicher Stimmen für nicht selber wahlberechtigte Kinder
- Stopp der staatlichen Abtreibungsfinanzierung
- Deutliche Erhöhung des Kindergeldes
- Eheförderung durch eine Geldprämie bei Heirat
- Staatliches Gehalt für Kindererziehung
- Kostenloser öffentlicher Nahverkehr für Familien
Die Erfüllung dieser Punkte würde die Kosten für Kinder fair auf alle Mitglieder der Gesellschaft umlegen und die heutige Realität von Kindern als Armutsrisiko würde der Vergangenheit angehören.
Viele Wortmeldungen aus dem Publikum kreisten um die Frage, was denn nun der Einzelne tun könne, um die Situation zu ändern. „Sprechen Sie mit den Entscheidungsträgern in Politik und Medien! Engagieren Sie sich in den Parteien!“, so lautete die klare Antwort von Steeb. Eine Aufforderung, welcher sich die CDL nur anschließen kann, denn für die Lebensrechtsinitiative in CDU/CSU sind der gesellschaftliche Dialog und das politische Engagement die Hauptzielsetzung.
Ein Bericht von Stefan Grieser-Schmitz, 23.10.2012