Frau Gabriele Kuby referiert zum Thema Gender Mainstreaming
„Gender Mainstreaming ist eine neue autoritäre Kulturrevolution, welche die Rollen der Geschlechter radikal umdefinieren und die Sonderstellung der Ehe nivellieren möchte“, so warnte die Soziologin und katholische Buchautorin Gabriele Kuby die siebzig Zuhörer ihres Vortrages mit dem Titel „Gender Mainstreaming – das Ende von Mann und Frau?“. Zu dieser Veranstaltung hatten der Kreisverband Altenkirchen der Christdemokraten für das Leben (CDL) unter dem Vorsitz von Doris Enders und der Evangelische Arbeitskreis der CDU (EAK) am 28.10.2010 in Altenkirchen (Westerwald) eingeladen.
Gender Mainstreaming, welches nicht die Gleichberechtigung, sondern die Gleichheit der Geschlechter postuliert und den Ersatz des biologischen Geschlechtes durch eine freiwählbare sexuelle Orientierung (Gender) fordert, zeigt die typischen Eigenschaften einer autoritären Ideologie: Verschleierung der wahren Absichten durch eine Pseudowissenschaftlichkeit, eine Umdefinition der Sprache, die Forderung von sozialen und sogar rechtlicher Sanktionen für die Gegner, die Umgehung der Legitimation durch demokratische Abstimmungen, die Einschränkung der Meinungsfreiheit und nicht zuletzt die Umerziehung und übermäßige Sexualisierung bereits in der frühesten Jugend. Am Ende des Gender-Mainstreaming-Prozesses soll eine Gesellschaft stehen, in der jede sexuelle Orientierung als gleichwertig zu betrachten ist und jede Form des Zusammenlebens von Menschen den gleichen gesellschaftlichen und rechtlichen Status genießt. Das Gender Mainstreaming besonders von Schwulen- und Lesben-Organisationen vorangetrieben wird, ist daher keine Überraschung. So passen sich die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern (Homo-Ehe) oder gar das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare nahtlos in die Gender-Mainstreaming-Ideologie ein. Relativismus der Werte ist das Kernprogramm von Gender Mainstreaming, so führte Frau Kuby aus.
Da sich Gender Mainstreaming in einem demokratischen Prozess nicht durchsetzten würde, beginnt die Einführung auf der supra-nationalen Ebene (UN) und geht dann über die EU in die Einzelstaaten hinein, ohne dass es eine Beteiligung der Bevölkerung gegeben hätte, also die Einführung in einem Top-Down-Verfahren. Warum sich gerade das CDU-geführte Familienministerium, damals noch unter der Leitung von Ursula von der Leyen, zum Vorreiter von Gender Mainstreaming in Deutschland gemacht hat, bleibt für Frau Kuby ein Rätsel, da sich das christliche Bild der Geschlechter mit den Gender-Vorstellungen nicht in Übereinstimmung bringen lässt.
„Seien Sie wachsam und zwingen Sie Gender Mainstreaming in den demokratischen Diskurs“, so schloss Frau Kuby ihren Vortrag, der beim Publikum großen Anklang gefunden hat, was sich auch in einer regen Beteiligung in der anschließenden Fragerunde zeigte.
Ein Bericht von Stefan Grieser-Schmitz, 01.11.2010