Der starke Anstieg der Todesfälle durch die aktive Sterbehilfe in den Niederlanden ist eine Warnung für Deutschland
Die Niederlande nehmen in Europa eine unrühmliche Vorreiterrolle beim Thema Sterbehilfe ein, seit dort im Jahr 2002 die aktive Sterbehilfe erstmalig freigegeben wurde. Inzwischen zeigt die Statistik eine erschreckende Entwicklung, denn es ist ein jährlicher Anstieg der Todeszahlen zu beobachten. Betrug der Anstieg der Tötungen im Jahr 2008 bereits 10%, so hat er sich im Jahr 2009 sogar weiter auf 13% erhöht. So wurden nach den Angaben der Regionalen Kommission für Sterbehilfe (RTA) in den Niederlanden im letzten Jahr 2.636 Tötungen gemeldet.
Es zeigt sich wieder einmal, dass der Wegfall eines Tabus langsam aber stetig die allgemeinen moralischen Barrieren verschwinden lässt. Zunehmend scheint in Holland die aktive Tötung von alten und kranken Menschen von der Gesellschaft als normaler Weg akzeptiert zu werden. Das Argument der Sterbehilfebefürworter, dass die Freigabe der aktiven Sterbehilfe keinen Einfluss auf die Anzahl der Selbsttötungen haben würde, ist in den Niederlanden eindeutig widerlegt worden. Denn auch hier gilt wohl, dass sich ein Angebot die Nachfrage selber schafft. Offen bleibt die Frage, wie viele todkranke Menschen den Weg der Sterbehilfe wählten, weil sie die unausgesprochene Erwartungshaltung der Gesellschaft gespürt haben, die mit der Freigabe der aktiven Sterbehilfe verbunden ist.
Deutschland darf den Niederlanden bei der Freigabe der aktiven Sterbehilfe oder des ärztlich assistierten Suizids auf keinen Fall folgen, denn sonst wäre hier zukünftig eine ähnliche Entwicklung wie in Holland zu beobachten. Die aktive Sterbehilfe kann nicht zum gleichberechtigten Angebot neben Palliativmedizin und hospizlicher Betreuung werden, denn sie ist keine Heil- oder Schmerzlinderungsmethode, sondern sie ist und bleibt die Tötung von Menschen und somit keine Option für eine christliche Gesellschaft.
Die komplette Statistik und weitere Information finden auf unsere Seite "Sterbehilfe in Holland".
Ein Kommentar von Stefan Grieser-Schmitz, Koblenz 23.08.2010